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Erfahrungsbericht: Mein CO2-Ausgleich mit TeamClimate

Geschrieben von Tobias Schmitz | Oct 16, 2024 3:09:42 PM

CO2-Kompensationsdienstleister für Unternehmen und Einzelpersonen

Die Klimakrise bekommt - zurecht - immer mehr Aufmerksamkeit. Und immer mehr Menschen, auch jüngere, beschäftigt er stetig mehr. Jetzt stell dir vor, jeder Mensch, der ein Netflix Abo für 9 € oder mehr im Monat hat, hätte auch ein Klima-Abo für den gleichen Preis, welches den CO2-Fußabdruck des Menschen völlig ausgleicht… Das klingt für mich persönlich fast zu einfach, um wahr zu sein.

Doch solche Unternehmen gibt es heute schon. CO2-Kompensationsdienstleister, wie zum Beispiel TeamClimate, ermöglichen es, über ein einfaches Abo den eigenen CO2-Fußabdruck zu berechnen und diesen dann mit einem entsprechenden monatlichen Abo-Preis über deren Invest in Klimaschutzprojekte auszugleichen. So einfach wie effektiv.

Warum sind CO2-Kompensationsdienstleister nicht schon viel mehr in unserem Mainstream angekommen? Ehrlich gesagt weiß ich das nicht. So viele Menschen (zumindest in meiner Bubble) haben ein Bewusstsein für die Herausforderungen und Probleme, die der Klimawandel uns und unseren folgenden Generationen bereits beschert und noch bescheren wird.

Doch wie hoch ist wohl der Anteil dieser Menschen, die ein privates Abo bei einem CO₂-Kompensationsdienstleister haben? Ich vermute/befürchte, der Anteil ist (leider noch) viel geringer als er sein könnte - und das obwohl Unternehmen wie TeamClimate es doch so leicht und kostengünstig machen.

Ich selbst schätze die CO2-Emissionen von mir, meiner Partnerin, meiner Tochter und zuletzt von meiner Selbstständigkeit mit Good Paragon, basierend auf Lebensstil und Aktivitäten mit dem Rechner von TeamClimate. Diese kompensiere ich dann völlig automatisch und bequem durch meinen monatlichen Abo-Beitrag, der in zertifizierte Klimaschutzprojekte fließt, die TeamClimate aussucht, verifiziert und verwaltet. Dort bin ich mittlerweile seit knapp 3 Jahren Kunde, um meinen CO2-Fußabdruck auszugleichen.

TeamClimate im Kurzprofil

TeamClimate ist eine Organisation, die sich darauf spezialisiert hat, den CO2-Fußabdruck von Einzelpersonen und Unternehmen zu reduzieren und zu kompensieren. Sie tun dies durch die Unterstützung von zertifizierten Klimaschutzprojekten, die zur CO2-Reduktion beitragen. Die Kompensation erfolgt durch Investitionen in Projekte, die Treibhausgase aus der Atmosphäre binden oder verhindern, dass sie überhaupt entstehen.

TeamClimate wurde 2015 von Christoph Rebernig und Karim Abdel Baky während des letzten Schuljahres in Wien gegründet. Sie starteten damit ein Unternehmen mit einer mutigen und wichtigen Mission: Durch unabhängig zertifizierte und transparente Projekte einen echten, messbaren Impact gegen die Klimakrise zu schaffen. Ich persönlich finde das mega! Ich würde mich freuen, wenn das Team rund um diese Mission stetig weiter wächst und skaliert. 

Wie TeamClimate CO2-Emissionen kompensiert

In meinem Account kann ich live ansehen, wie und durch welche Projekte Klimaimpact durch meine Abogebühr bewirkt wurde. Das finde ich ziemlich cool und macht den eigenen Impact greifbarer.

TeamClimate kompensiert CO2-Emissionen mit mehreren Klimaschutzprojekten. Zu den häufigsten Projekten zählen:

  1. Aufforstung: Wälder binden CO2 durch die Photosynthese. TeamClimate unterstützt Aufforstungsprojekte, um CO2 zu speichern und gleichzeitig Biodiversität zu fördern.
  2. Erneuerbare Energien: Projekte zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Solar oder Wasserkraft, die fossile Brennstoffe ersetzen und dadurch den CO2-Ausstoß reduzieren.
  3. Energieeffizienz: Unterstützung von Programmen, die den Energieverbrauch senken, z.B. durch effizientere Technologien oder den Einsatz von CO2-sparenden Verfahren in der Industrie.
  4. Methanreduzierung: Projekte, die auf die Reduzierung von Methanemissionen, z.B. aus Deponien oder Viehwirtschaft, abzielen, da Methan ein besonders starkes Treibhausgas ist.
  5. Zusätzlich bietet TeamClimate mit mindfulflights die Möglichkeit abseits eines Abos den CO2-Ausstoß einzelner Flüge auszugleichen. 

TeamClimate sorgt dafür, dass die Projekte, die sie unterstützen, von unabhängigen Stellen zertifiziert sind (wie z.B. Gold Standard oder Verified Carbon Standard), um sicherzustellen, dass die CO2-Reduktionen wirklich erfolgen und nachhaltig sind.

TeamClimate und die Green Claim Directive

Die Green Claims Directive (deutsch: „Richtlinie zu grünen Werbeaussagen“) ist eine Initiative der Europäischen Union (EU), die darauf abzielt, irreführende und ungenaue Umwelt- oder Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen zu regulieren. Der Zweck dieser Richtlinie besteht darin, den Verbraucher vor sogenanntem „Greenwashing“ zu schützen, also vor Werbeaussagen, die umweltfreundliche Praktiken suggerieren, obwohl diese in der Realität oft nicht den Versprechungen entsprechen.

Die Green Claims Directive ist Teil eines umfassenderen Plans der EU, die Transparenz im Bereich der Nachhaltigkeit zu erhöhen, um die ehrlichen Bemühungen von Unternehmen zu fördern und gleichzeitig unlautere Praktiken zu bestrafen.

TeamClimate erfüllt die Anforderungen der Green Claims Directive auf mehrere Weisen, um sicherzustellen, dass ihre umweltfreundlichen Behauptungen transparent, präzise und nachweisbar sind. Eine ausführliche transparente Aufstellung der GCD-Compliance findet man hier auf deren Website.

Schauen wir uns TeamClimate einmal im Detail an, indem wir die wichtigsten Punkte der Green Claims Directive durchgehen.

Transparenz und Nachweisbarkeit ihrer Umweltversprechen

Zertifizierte Klimaschutzprojekte: TeamClimate kompensiert den CO₂-Ausstoß durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten, die international anerkannte Zertifizierungen wie den Gold Standard oder Verified Carbon Standard haben. Diese Zertifikate erfordern strenge Nachweise darüber, wie viel CO₂ tatsächlich reduziert oder gebunden wird, und sorgen so für wissenschaftlich fundierte Beweise.

Offenlegung der Methoden: Unternehmen wie TeamClimate, die sich an diese Standards halten, bieten detaillierte Informationen darüber, wie die CO₂-Kompensation funktioniert, welche Projekte unterstützt werden und welche wissenschaftlichen Methoden zur Berechnung des CO₂-Ausstoßes angewendet werden.

Verbot von irreführenden Behauptungen

TeamClimate vermeidet vage oder übertriebene Behauptungen über Umweltfreundlichkeit. Da sie ihre Projekte auf Basis überprüfbarer Zertifikate auswählen, stellen sie sicher, dass ihre Aussagen über CO₂-Kompensation auf realen und nachweisbaren Ergebnissen beruhen. Sie bieten transparente Einblicke in die Berechnungsmethoden und den Kompensationsprozess, sodass Kunden die tatsächliche Wirkung ihrer Beiträge verstehen können.

Harmonisierung mit EU-Vorgaben

Da TeamClimate den Gold Standard und den Verified Carbon Standard nutzt, halten sie sich an international anerkannte Normen, die auch von der Europäischen Union akzeptiert und gefördert werden. Dies bedeutet, dass ihre Projekte und Methoden den Anforderungen der Green Claims Directive in Bezug auf Einheitlichkeit und Zuverlässigkeit entsprechen.

Klarheit bei Labels und Zertifikaten

TeamClimate verwendet anerkannte Umweltsiegel wie den Gold Standard oder den Verified Carbon Standard, die selbst strengen Richtlinien folgen und eine hohe Glaubwürdigkeit haben. Diese Siegel sind klar und transparent definiert und schützen vor einer unüberschaubaren Vielzahl von „grünen“ Labels, die potenziell irreführend sein könnten.

Klarheit bei Labels und Zertifikaten Vermeidung von Greenwashing

Indem TeamClimate den Fokus auf zertifizierte und überprüfbare Klimaschutzprojekte legt und keine übertriebenen oder unklare Behauptungen über den Umweltimpact aufstellt, beugt die Organisation effektiv Greenwashing vor. Sie bieten ihren Kunden genaue Informationen, was den Umfang und die Wirkung ihrer CO₂-Kompensation betrifft.

Abschließend kann man sagen: Wenn man sich die wichtigsten Aspekte der GCD anschaut und wie TeamClimate diese adressiert, kann ich nur zu der Überzeugung gelangen, dass man es mit diesem Unternehmen mit einem gewissenhaften und seriösen CO2-Kompensationsdienstleister zu tun hat. Die CO2-Kompensationsversprechen werden durch wissenschaftlich fundierte und zertifizierte Klimaschutzprojekte gestützt. Ihre Transparenz und der Fokus auf anerkannte Zertifikate und Standards verhindern irreführende Behauptungen und sorgen dafür, dass ihre Umweltversprechen nachweisbar und vertrauenswürdig sind.

Meine Erfahrungen mit TeamClimate

So, genug geschwärmt. Neben der Charakterisierung des Unternehmens kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung als Kunde ebenfalls nur positives berichten. Ich bin im September 2024 knappe 3 Jahre Kunde. Angefangen habe ich damals mit einem Abo für mich alleine. Dann kam ein Abo für meine Partnerin hinzu, welches ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe. Dann habe ich noch ein Abo für meine kleine Tochter abgeschlossen und zuletzt den Ausstoß für meine Selbstständigkeit mit Good Paragon ergänzt.

Als ich mein Abo nur für mich hatte, habe ich etwas über 100 € im Jahr bezahlt. Wie zuvor beschrieben, ist der Preis logischerweise vom eigenen Lebensstil abhängig. Wer mehr verbraucht (bzw. mehr berechnet) würde auch einen höheren Preis für den eigenen Ausgleich zahlen. Unabhängig von dem eigenen Lebensstil kann man aber auch einfach einen individuellen CO2-Ausstoß festlegen. Da ist man selber komplett frei und kann sowohl weniger als auch mehr als den eigenen Abdruck kompensieren.

Für mein aktuelles Abo (Familie + Selbstständigkeit) zahle ich insgesamt 365 € im Jahr. Auch das ist natürlich abhängig davon, wie viel Emission ich für das Gesamtpaket berechnet habe. Ich vermute, unser Ausstoß ist eher auf der geringeren Seite der statistischen Glockenkurve. Dennoch finde ich den Preis völlig fair, auch wenn er je nach Lebensstil etwas höher ausfällt als meiner. Wenn ich dann mal in Relation setzte, welches Geld ich oder generell Menschen für andere Dinge ausgeben, denke ich, dass dieses Investment in den Kampf gegen den Klimawandel mehr als gerechtfertigt und tragbar ist.

Ich kann TeamClimate auf jeden Fall empfehlen. Ich träume davon, dass wir irgendwann in einer Welt leben, in der jeder berufstätige Mensch mit einem eigenen Einkommen eines der üblichen Klimaabos hat, um seinen CO2-Fußabdruck auszugleichen - so wie die meisten Menschen auch völlig selbstverständlich Abos bei Netflix, Spotify, Amazon und co. haben.