Growth Marketing Blog | Good Paragon Marketing Tobias Schmitz

Growth Hacking: Einführung und Starthilfe

Geschrieben von Tobias Schmitz | Oct 15, 2024 7:50:30 PM

Was ist Growth Hacking?

In der Welt des Online-Marketings hat sich in den letzten Jahren ein neuer Ansatz entwickelt, der als Growth Hacking bekannt ist. Der Begriff “Growth Hacking” wurde erstmals von Sean Ellis geprägt, einem erfolgreichen Unternehmer und ehemaligen Marketing-Strategen von Dropbox und Eventbrite. Der Begriff beschreibt eine Methode, die darauf abzielt, schnell und kosteneffektiv das Wachstum von Unternehmen zu fördern.

Growth Hacking ist eine Kombination aus Marketing, Data-Analyse, Programmierung und kreativer Ideenfindung. Die Idee dahinter ist es, schnell zu experimentieren und zu testen, um herauszufinden, welche Maßnahmen tatsächlich das Wachstum des Unternehmens vorantreiben. Es geht darum, gezielt Schwachstellen im Wachstumsprozess zu identifizieren und diese durch innovative Lösungen zu beheben.

Im Gegensatz zum traditionellen Marketing, das oft auf langfristige Kampagnen und Branding abzielt, konzentriert sich Growth Hacking auf kurzfristige Ziele und schnelle Erfolge. Dabei können verschiedenste Marketingkanäle wie Social Media, SEO oder E-Mail-Marketing genutzt werden. Der Fokus liegt jedoch darauf, eine schnelle und skalierbare Lösung zu finden, um das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen. Die langfristige Weiterentwicklung der Growth Hacking Methode ist Growth Marketing als ganzheitliche Unternehmensfunktion.

Growth Hacking ist insbesondere für Startups und junge Unternehmen interessant, die schnell wachsen und ihr Wachstum beschleunigen möchten. Aber auch etablierte Unternehmen können von der Methode profitieren, um ihr Wachstumspotential auszuschöpfen und neue Zielgruppen zu erschließen.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Thema Growth Hacking auseinandersetzen und zeigen, wie Unternehmen diese Methode erfolgreich nutzen können, um ihr Wachstum zu fördern.

Was Growth Hacking dir liefern kann

Growth Hacking hat zum Ziel, das Wachstum von Unternehmen zu beschleunigen und zu fördern. Dabei gibt es verschiedene Ziele, die mit der Methode erreicht werden können. Im Folgenden werden einige der häufigsten Ziele von Growth Hacking beschrieben, sowie mögliche Wege, um diese zu erreichen.

Steigerung der Nutzerzahl

Eine der wichtigsten Zielsetzungen von Growth Hacking ist es, die Nutzerzahl schnell und kosteneffektiv zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählen beispielsweise:

  • A/B-Testing: Durch das Testen unterschiedlicher Varianten von Landing Pages, Anzeigen oder E-Mails kann die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen gesteigert werden.
  • Virales Marketing: Durch die Schaffung von Inhalten, die von Nutzern weitergeteilt werden, kann die Reichweite des Unternehmens erhöht werden.
  • Referral-Marketing: Durch Anreize für Nutzer, das Unternehmen weiterzuempfehlen, können neue Nutzer gewonnen werden.

Erhöhung der Konversionsrate

Ein weiteres Ziel von Growth Hacking ist die Steigerung der Konversionsrate, also des Anteils von Besuchern einer Website oder Nutzern einer App, die eine bestimmte Handlung ausführen (z.B. einen Kauf tätigen). Hierfür können beispielsweise folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Optimierung der Landing Page: Durch die gezielte Optimierung von Landing Pages kann die Konversionsrate erhöht werden. Dabei können beispielsweise verschiedene Design- oder Textelemente getestet werden.
  • Personalisierung: Durch die Personalisierung von Inhalten und Angeboten können Nutzer stärker angesprochen werden und die Wahrscheinlichkeit einer Konversion steigt.
  • Remarketing: Durch gezielte Anzeigen an Nutzer, die die Website oder App bereits besucht haben, können diese erneut angesprochen und zur Konversion bewegt werden.

Senkung der Akquisitionskosten

Ein weiteres Ziel von Growth Hacking ist die Senkung der Akquisitionskosten, also der Kosten, die anfallen, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Hierfür können beispielsweise folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Automatisierung von Prozessen: Durch die Automatisierung von Prozessen können Kosten und Arbeitsaufwand reduziert werden.
  • Fokussierung auf kosteneffektive Kanäle: Durch die gezielte Auswahl kosteneffektiver Marketingkanäle (z.B. Social Media) können die Akquisitionskosten gesenkt werden.
  • Nutzerbindung: Durch die Steigerung der Nutzerbindung und Loyalität können die Kosten für die Gewinnung neuer Kunden gesenkt werden.

Diese sind nur einige Beispiele für die Ziele von Growth Hacking und die Maßnahmen, die ergriffen werden können, um diese zu erreichen. Je nach Unternehmen und Branche können auch weitere Ziele im Fokus stehen.

Wichtig ist jedoch immer, schnell zu experimentieren und zu testen, um herauszufinden, welche Maßnahmen tatsächlich das Wachstum des Unternehmens fördern. Wenn sich Hacks nach einem gewissen Testrahmen als nicht vielversprechend erweisen, weil sie ihre Hypothese nicht erfüllen: beenden und das nächste Experiment ins Rennen schicken.

Für wen ist Growth Hacking geeignet?

Growth Hacking ist eine Methode, die grundsätzlich für Unternehmen jeder Größe und Branche geeignet ist. Insbesondere für Startups und junge Unternehmen kann Growth Hacking eine effektive Möglichkeit sein, schnell und kosteneffizient zu wachsen. Aber auch etablierte Unternehmen können von Growth Hacking profitieren, um ihr Wachstum weiter zu beschleunigen.

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Growth Hacking ist jedoch die Unternehmenskultur. Unternehmen, die bereit sind, schnell zu experimentieren und Risiken einzugehen, sind hier im Vorteil. Denn beim Growth Hacking geht es darum, schnell und agil zu handeln, um schnell zu lernen und zu verbessern.

Eine weitere Voraussetzung für erfolgreiches Growth Hacking ist eine datengetriebene Denkweise. Unternehmen müssen in der Lage sein, Daten zu sammeln, zu analysieren und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen. Hierfür sind oft entsprechende Tools und Expertise notwendig.

Schließlich ist auch eine gewisse Offenheit und Kreativität gefragt. Denn beim Growth Hacking geht es oft darum, unkonventionelle Wege zu gehen und neue Ideen zu entwickeln. Unternehmen sollten daher bereit sein, auch mal ungewöhnliche oder riskante Maßnahmen auszuprobieren.

Insgesamt kann man sagen, dass Growth Hacking für Unternehmen geeignet ist, die bereit sind, schnell zu experimentieren, datengetrieben zu arbeiten und auch mal unkonventionelle Wege zu gehen. Unternehmen, die diese Voraussetzungen erfüllen, können mit Growth Hacking schnell und kosteneffizient wachsen und ihr Wachstum weiter beschleunigen.

Growth Hacker können Einzelkämpfer mit einem generalistischen breiten Skillset sein. Grundsätzlich gilt hier aber: mehr Spaß, Wirkung, Speed und vor allem Wachstum erzielt Growth Hacking als Teamsport. Alleine durch die Interdisziplinarität des Growth Hacking Skillsets ergibt dies Sinn. Dabei muss das Growth Team (mehr dazu hier) nicht unbedingt aus Vollzeit-Rollen bestehen sondern kann auch als dezentraler Pod abteilungsübergreifend installiert werden.

So startet man Growth Hacking einfach

Der richtige Punkt um mit Growth Hacking zu starten ist eine kurze AAARRR Growth Funnel Analyse, um den größten mathematischen Hebel zu identifizieren. Denn bevor man mit dem Testen von Growth Hacks beginnt, ist es wichtig, sich einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zu verschaffen. Eine gute Methode hierfür sind die sogenannten AAARRR Pirate Metrics, die die verschiedenen Schritte des Kundenlebenszyklus (Awareness, Acquisition, Activation, Revenue, Retention, Referral) abbildet.

Nachdem man sich einen Überblick verschafft hat, sollte man den größten Hebel identifizieren. Das bedeutet, man sucht nach dem Schritt im Kundenlebenszyklus, an dem der größte potenzielle Einfluss auf das Wachstum besteht. An dieser Stelle ist der mögliche ROI des Experiments am höchsten, da hier ein kleiner Effekt große Auswirkungen auf das Gesamtwachstum haben kann.

Dieser Schritt ist dann der ideale Ort, um den ersten Growth Hack zu testen. Denn wenn man hier erfolgreich ist, hat man nicht nur die Chance, effektiv zum Unternehmenswachstum beizutragen, sondern auch eine gute Grundlage, um das Thema Growth Hacking in seinem Team bzw. in seinem Unternehmen zu etablieren. 

Beim Testen des ersten Growth Hacks ist es wichtig, nicht zu große Erwartungen zu haben. Es geht darum, schnell zu lernen und zu verbessern. Denn auch wenn der erste Versuch nicht erfolgreich ist, kann man wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die einem beim nächsten Versuch weiterhelfen.

Insgesamt kann man sagen, dass man mit einer kurzen AAARRR Pirate Metrics Growth Funnel Analyse den besten Ausgangspunkt hat, um den größten mathematischen Hebel zu identifizieren und den ersten Growth Hack zu testen. Dabei geht es nicht nur darum, effektiv zum Unternehmenswachstum beizutragen, sondern auch darum, eine Kultur des Experimentierens und Lernens im Unternehmen zu etablieren.  

Growth Hacking Kurs als Flugstart

Wann ist die beste Zeit um einen Baum zu pflanzen? Entweder vor 100 Jahren oder genau jetzt. 😉 Die theoretische Wirksamkeit hinter Growth Hacking ist wahrscheinlich für viele Marketer offensichtlich. Aber wie bei allen potenzialträchtigen Gedanken entsteht die Wirksamkeit nur durch die Umsetzung. 

Growth Hacking Beispiele um selber erste Erfahrungen zu sammeln, um die Methodik in deinen Arbeitsalltag zu integrieren, liste ich dir im folgenden auf. Einen noch schnelleren Einstieg in das Thema bietet dir mein Growth Hacking Kurs. Mein Fokus für dich dabei ist ganz einfach. Schon im ersten Schritt kannst du mit dem Kurs 1) einen sinnvollen Hebel identifizieren, 2) einen dafür passenden Growth Hack finden und 3) ihn einführen. Das ist das aller wichtigste, um das Potenzial von Growth Hacking für den Output deines Marketings zu erschließen.

Sobald du erste Erfolg messen und vorzeigen kannst, wird es für dich umso leichter und spaßiger, dich weiter mit der Thematik zu befassen. Genau dieses Vorgehen ist auch der Unterschied zwischen effektiven Growth Hacking Kursen und solchen, mit denen du nur deine Zeit, Energie und Geld verschwendest. Hier habe ich für dich mehrere Growth Hacking Kurse im Vergleich.

Mir ist bei meinem Growth Hacking Kurs für Marketer wichtig, dass sich der Kurs bereits gelohnt hat, wenn du nur das erste Kapital durchgearbeitet hast. Das ist der erste Dominostein, der dann die restlichen Steine in der Reihe von alleine zu Fall bringt und sich eine Kettenreaktion des Wachstums deiner Marketing KPIs ergibt.

Growth Hacking Beispiele zum Nachmachen

Da Growth Hacking für die verschiedensten Zielsetzungen eingesetzt werden kann, sind klare Prioritäten und Ziele wichtig. Bevor du dir interessante Beispiele zum Nachmachen aussuchst, solltest du Gewissheit über die größten Wachstumshebel in deinem Unternehmen haben. Dort solltest du starten. Mit dem AAARRR Pirate Metrics Framework kannst du diese mathematisch herausfinden.

  1. Retention Beispiel: PYMK (oder People You May Know) ist einer der bekanntesten Growth Hacks überhaupt. Facebook fand (basierend auf Nutzerdaten) in der frühen Phase heraus, dass Nutzer, die die Schwelle zu 7 Freunden in dem Social Network überschritten hatten, eine um vielfaches höhere User Retention als die Nutzer hatten, die weniger Freund hatten. User Retention ist, vor allem in mobilen B2C Apps eine der wichtigsten Growth KPIs. Das Team von Facebook überlegte sich das Feature PYMK, welches als Growth Hack für viel mehr User Retention sorgte und in Teilen für das virale Wachstum der User Base verantwortlich war. Das Feature schlug Nutzern andere Leute vor, die diese Nutzer vielleicht kennen. So stellte der Growth Hack sicher, dass neue Nutzer viel schneller viel mehr Freunde hinzufügten und die kritische Schwelle von 7 Freunden überschritten. Nachmachen kann man den PYMK Hack von Facebook auf verschiedene Arten. Eine Art ist jegliche Art von Vernetzungen, Folgen, Abonnieren zwischen bestehenden Nutzern. Die Verbindung zwischen Nutzern erzeugt ein soziales Gefüge, was die Retention erhöht.
  2. Referral Beispiel: Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Beispiele für virales Marketing ist Dropbox. Das Unternehmen bot seinen Nutzern anfangs zusätzlichen Speicherplatz, wenn sie Freunde dazu einluden, ebenfalls Dropbox zu nutzen. Dies führte dazu, dass viele Nutzer das Produkt weiterempfohlen haben, um mehr Speicherplatz zu erhalten. Dadurch konnte Dropbox schnell eine große Nutzerbasis aufbauen.
  3. Acquisition Beispiel: A/B-Tests können dabei helfen, den Effekt von Veränderungen auf einer Website oder in einer App zu testen. Ein Beispiel hierfür ist Airbnb, das durch A/B-Tests herausfand, dass das Hinzufügen professioneller Fotos der Unterkünfte zu einer 2,5-fachen Erhöhung der Buchungsraten führte.
  4. Awareness Beispiel: Content Marketing kann dabei helfen, potenzielle Kunden auf eine Website oder in eine App zu locken. Ein Beispiel hierfür ist HubSpot, das regelmäßig Blog-Posts, E-Books und andere Ressourcen veröffentlicht, um potenzielle Kunden anzusprechen und sie auf seine Marketing-Software aufmerksam zu machen.
  5. Revenue Beispiel: Upselling und Cross-selling können dabei helfen, den durchschnittlichen Bestellwert zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist Amazon, das seinen Kunden regelmäßig Produkte empfiehlt, die zu ihren bisherigen Einkäufen passen. Durch diese Empfehlungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden weitere Produkte kaufen.
  6. Revenue und Retention Beispiel: Retargeting kann dabei helfen, Besucher, die eine Website oder App verlassen haben, zurückzuholen. Ein Beispiel hierfür ist Zalando, das Besucher, die Produkte in den Warenkorb gelegt, aber nicht gekauft haben, durch personalisierte Anzeigen auf anderen Websites zum Kauf ermutigt.

Diese Beispielhafte Growth Hacks sollen Ihnen zeigen, wie unterschiedlich die Möglichkeiten des Growth Hackings sind. Es gibt jedoch noch viele weitere Taktiken und Strategien, die man anwenden kann. Es ist wichtig, die für das eigene Unternehmen passenden Ansätze zu identifizieren und sie gezielt zu testen, um das Wachstum zu steigern.

Fragen zur Anregung

  1. Was hält unser Unternehmen davon ab zu wachsen?
  2. Wo haben wir in den letzten Monaten immer wieder Probleme mit der Performance gehabt und finden bisher keine gute Lösung?
  3. Welche Hypothesen würden mir das größte Learning über meine Zielgruppe verschaffen?
  4. Wo kann ich nach einer Vorlage von Growth Hacks für jeden Zweck suchen?
  5. Welche Optimierung in unserer Umsatzgenerierung würde unseren Umsatz am meisten steigern?